2021
Auch in 2021 hatte die Corona-Pandemie uns und das kulturelle Leben noch unter Kontrolle. Doch unsere kleine Truppe von Ehrenamtlichen hat es dennoch geschafft, erneut ein großartiges Festival mit Hygienekonzept auf die Beine zu stellen. Hier wollen wir Festival, Bands und unsere politische Botschaft verewigen.
Zahlen, Daten, Fakten
Am 07. August 2021 von 16 bis 24 Uhr fand das 12. Laut & Bunt in 14 Jahren Festivalgeschichte statt. Dreizehn junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren haben dafür rund zehn Monate geplant, geschuftet und organisiert. Insgesamt 40 junge Helfende waren am Festivaltag selbst für über 14 Stunden im Einsatz, um für rund 1.150 Besuchende einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Fünf Bands aus drei verschiedenen Städten standen für insgesamt sechs Stunden auf unserer großen Bühne, die zuletzt ein Jahr Coronapause eingelegt hatte. In einer Umbaupause wurde eine kleine Talkshow mit dem Projektthema Das wird man doch wohl noch sagen dürfen?" mit insgesamt über einem Dutzend Redner:innen veranstaltet. Außerdem standen über 100 Spraydosen an unserer Graffitistation, bei der man sich auch als Laie künstlerisch betätigen konnte. Ein Schrottauto und rund ein Dutzend verschiedenster Werkzeuge luden ein, Emotionen aller Art freizulassen.
Alle gesund: Hygiene auf dem Laut & Bunt 2021
Auch 2021 litt die Festival- und Kulturbranche allgemein unglaublich unter der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen in der Veranstaltungswelt. Das Laut & Bunt als ein eher kleines Festival mit jährlich rund 1.000 Besuchern konnte gerade deswegen aber dennoch stattfinden - nicht zuletzt auch, weil wir mit unserem Umsonst & Draußen-Konzept nicht auf die Einnahmen eines Kartenverkaufs angewiesen sind.
Frühzeitig standen wir also im Kontakt mit Gesundheits- und Ordnungsamt, und erarbeiteten gemeinsam mit unserem Partner soundspower Event GmbH ein gutes und durchführbares Hygienekonzept. Dieses beinhaltete unter anderem Kreismarkierungen als Unterstützung zur Einhaltung des Mindestabstandes, ebenso wie die Einwegeregelung zu Toiletten oder den Bierwagen, aber auch mehrere Stationen für Händewaschen und Desinfektion, eine teilweise Bestuhlung und ein Zählsystem durch Pfandchips, um den Besuchsstrom genau kontrollieren zu können. Zusätzlich praktizierten wir natürlich die Kontaktdatenerfassung, die sowohl analog als auch digital stattfand.
Rückblickend können wir nur wieder sagen: Vielen lieben Dank an alle Anwesenden, die sich unglaublich rücksichtsvoll verhalten und das Laut & Bunt Festival ERNEUT so zu einem einmaligen Erlebnis in diesem Sommer gestaltet haben!
echo - ein politisches Projekt
Das Laut & Bunt Festival steht für Demokratie, Vielfalt, Weltoffenheit und Toleranz und positioniert sich seit Anbeginn gegen Extremismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Um diesen Grundgedanken zu unterstützen, ist das Laut & Bunt nicht nur Spiel und Musik, sondern eben auch Politik - in jedem Jahr gestalten wir unter einem anderen Thema ein politisches Projekt. 2021 haben wir mit Das wird man doch wohl noch sagen dürfen?! das Grundrecht der Meinungsfreiheit in den Fokus gestellt und wollten allen voran zeigen, dass dieses eben nicht unbegrenzt gilt - sondern da aufhört, wo die Menschenwürde einer anderen Person verletzt wird.
Mit echo - weiß, was du denkst schufen wir eine riesige, begehbare, interaktive Ausstellung, die Radikalisierungsprozesse in den sozialen Medien anschaulich machen und kritisieren soll. Mit "Smartphones" aus Pappe und guten alten Stiften konnten Menschen hier auf Onlinekommentare in realen Leben antworten. Auch Reaktionssticker gab es, und eine Regel: Einen Beitrag "ignorieren" konnte man nur mit einem der besagten und begrenzten Reaktionssticker. Man wurde also zum Handeln gedrungen und musste dem Hass etwas entgegensetzen, wollte man nicht Teil davon sein.
Mehr über echo findest Du auf dieser Seite.
Ehrenamt: 24/7
Seit 2007 gibt es das Laut & Bunt Festival, und genau so lange wird es schon ehrenamtlich von jungen Menschen aus und für die Region organisiert. Wir machen alles selbst: Von der demokratischen Auswahl unseres Line-Ups über das Beantragen von Fördermitteln und die Ausgestaltung politischer Projekte bis hin zum Backstagecatering. Wir sind echte Allrounder!
Hast auch Du vielleicht Lust, ein Teil unserer Crew zu werden und Dich für Rathenow und das Laut & Bunt zu engagieren?
Musik auf dem Laut & Bunt 2021
Auch über den Festivaltag hinaus wollen wir Dir die fünf Bands präsentieren, die sich in der vergangenen Saison durch Ihren Auftritt auf unserer Bühne für Demokratie, Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz eingesetzt haben.
Sloppy Joe's
Seit dem Release ihrer gleichnamigen Debüt-EP Ende 2013 rockt die Hamburger Heavy Rock Band Sloppy Joe’s die großen Bühnen des Landes und erarbeitete sich schnell ihren guten Ruf. Pop-Songs vergangener Tage verwandelt die Band in donnernde Heavy Rock-Kracher im Stile von KISS oder AC/DC und reichert diese live mit ohrwurmverdächtigen Songs ihrer Alben "Eight Reasons To Rock" und "Devil's Music" an. Mit dem ersten Saitenanschlag ist das Publikum Teil der Show, der direkte Kontakt reißt nie ab.
Kicker Dibs
Im Frühjahr 2021 hatten die Indierocker aus Berlin ihr Debütalbum "Vagabund" veröffentlicht, standen sie im August schon auf unserer lauten und bunten Bühne!
Egal, ob kleiner schwitziger Club oder auf Kinoleinwand, ihre Musik ist laut, schnell und konfettibunt, wie sie es selbst bezeichnen.
Dead Phoenix
Die wohl härteste Boyband der Welt - das sind Dead Phoenix mit feinstem Metalcore! 2016 gegründet veröffentlichten die fünf Jungs aus Berlin mit "Reflections" 2020 ihr Debütalbum. Mit ihrer Musik erinnern sie an Bands wie Cane Hill, Wage War oder aber auch Bury Me Alive. Gefühlvoll und voller Energie - so würden Dead Phoenix ihre Musik selbst beschreiben.
Soundclutch
SOUNDCLUTCH kuppeln Elemente aus Hard Rock, Grunge und Metal zu einer treibenden Einheit, die mühelos die Oberflächlichkeit gegenwärtiger Mainstream-Bewegungen durchbricht. Zur Grundausstattung ihres Handwerkskoffers gehört die klassische Schule von „Audioslave“ über „Alice in Chains“ bis hin zu „Metallica“. Nicht nur der gelegentliche Gitarrenmusikliebhaber wird hier seine helle Freude haben, auch der geschulte Genre-Kenner wird stetig aufs Neue überrascht!
Anywhere but Here
Anywhere but Here sind eine fünfköpfige Metalcore Band aus Berlin und kombinieren in ihren abwechslungsreichen Songs knallharte Breakdowns mit vielfältigen Einflüssen aus diversen anderen Genres. Bestialische Screams mischen sich mit zarten Jazz Klängen und energiegeladenen Kicks der Bläser-Section.
Nach ihrer Deutschland-Tour im Februar 2020 sind sie nun mit neuen Songs und geballter Energie wieder zurück, um die Bühne nach einem Jahr Pandemie endlich wieder zu zerlegen!